FAQ

Du hast Fragen zur Mitgliedschaft bei LAND.SCHAFFT.WERTE.? Hier findest Du die passenden Antworten.

Eine Mitgliedschaft bei LAND.SCHAFFT.WERTE. hat den Vorteil, dass nicht nur einzeln, sondern gemeinsam in Richtung Gesellschaft kommuniziert wird und die Reichweite sich dadurch erhöht. Gemeinsam können die eigenen Themen, Werte und auch die aktuellen Herausforderungen aktiv thematisiert und kommuniziert werden. Das Ziel aller Branchenmitglieder ist es, dass wir die fleischproduzierende/landwirtschaftliche Branche in Deutschland erhalten können. Der begonnene Transformationsprozess wird von der gesamten Branche getragen und sollte auch direkt kommuniziert werden. Ein „Weiter so“ und Rückwärtsgewandtheit wird es nicht mehr geben und diesen Willen kann LAND.SCHAFFT.WERTE. in den eigenen Kampagnen zielgerichtet zum Ausdruck bringen.

Die Mitgliedschaft bei LAND.SCHAFFT.WERTE. kostet jährlich 5.000 Euro. Die Mindestlaufzeit der Mitgliedschaft beträgt 2 Jahre.

Jede natürliche und juristische Person kann eine Mitgliedschaft beantragen. Wichtig ist uns, dass diese der Wertschöpfungskette Fleisch in irgendeiner Art und Weise angehört.

Sie können unseren Online-Mitgliedsantrag ausfüllen (https://landschafftwerte.de/mitglied-werden/) oder nehmen Kontakt mit unserer Geschäftsführerin Dr. Kirsten Otto auf (https://landschafftwerte.de/das-team/).

Wir haben zweimal im Jahr Arbeitskreis-Treffen, in denen das LAND.SCHAFFT.WERTE.-Team die kommende Kampagne mit den Mitgliedern inhaltlich und strategisch diskutiert, festlegt und plant.

Dies kann auf verschiedene Art und Weise geschehen. Die Kampagnen werden von den Mitgliedern inhaltlich getragen. Das Team stützt sich hier u.a. auf die Expertise der Mitglieder. Konkret bedeutet dies, dass die Mitglieder die Hintergrundinformationen für die Kampagnen liefern können oder als Interviewpartner zur Verfügung stehen. Eine andere Art der Mitgestaltung ist es, dass die Mitglieder in den Videos oder Reels mitwirken. Der Vernetzung mit den Mitgliedern ist ein elementarer Baustein der gesamten Arbeit.

Ja, durch den einheitlichen Mitgliedsbeitrag ist garantiert, dass alle unsere Mitglieder unabhängig von ihrer Größe dieselben Rechte besitzen.

Ja, als Mitglied haben Sie die Möglichkeit, sämtliches Material für Ihre Website oder Social-Media-Kanäle zu verwenden.

LAND. SCHAFFT.WERTE. hat folgende Gremien: • Vorstand: Dieser besteht aus fünf Personen und der Geschäftsführerin. Der Vorstand führt bei LAND.SCHAFFT.WERTE. die Verbandsgeschäfte. • Beirat: Der Beirat besteht aus aktuell elf Personen. Jeder Wertschöpfungskettenbereich bestimmt eine Vertretungsperson für den Beirat, sodass jeder Bereich dort vertreten ist. Der Beirat berät das Team fachlich. Des Weiteren berät er den Vorstand in allen verbandsrelevanten Themen.

Ihr Engagement wird durch die Nennung Veröffentlichung des Mitgliedslogos auf der Website sichtbar.

Im Jahr 2021 ist der Fleischkonsum in Deutschland leicht auf 55 Kilogramm pro Kopf gesunken. Die deutschen Verbraucher:innen essen am liebsten Schweinefleisch (knapp die Hälfte), danach folgt Geflügelfleisch mit einem Anteil von 13 Kilogramm und Rindfleisch mit 9,4 Kilogramm pro Kopf.

  • Kommt es in der gesellschaftlichen Diskussion auf das Thema klimaschädliche Fleischerzeugung, sind wir schnell beim Rindfleisch. Rinder sind Wiederkäuer und produzieren bei der Verdauung das Klimagas Methan. Dieses entsteht, wenn die Darmbakterien im Pansen Gras und andere Futtermittel zersetzen. Die Rinder rülpsen und pupsen das Methan wieder aus und geben es in die Umwelt ab. Schweine und andere Nutztiere sind keine Wiederkäuer und produzieren daher bei der Verdauung kein Methan. In der Rinderfütterung bleibt das ausgestoßene Methan in einem Kreislauf. Das bedeutet, dass Methan innerhalb von 12 Jahren in der Atmosphäre zu Kohlendioxid (CO2) abgebaut wird. Bei der Photosynthese der Pflanzen wird das CO2 zusammen mit Wasser (H2O) und Licht in Sauerstoff (O) und Glucose (C6H12O6) umgewandelt. Die Glucose dient der Pflanze als Nahrung, um wachsen zu können. Die Pflanzen werden von den Tieren gefressen, welche erneut Methan ausstoßen. Der Kreislauf beginnt von Neuem. Das Rind kann aber nichts dafür, dass es beim Verdauungsvorgang Methan produziert. Die heutige Züchtung und Tierernährung haben schon erste Forschungsergebnisse veröffentlicht, wie die Methangehalte der Rinder reduziert werden können.
  • Das Rind ist aber auch sehr nützlich, denn es kann für den Menschen nicht-verwertbare Biomasse wie z.B. Gras in wertvolle, für den Menschen verwertbare Biomasse umwandeln. Dank dieses Kreislaufes können wir aus für uns unverdaulichem Gras wertvolles Fleisch und wertvolle Milch produzieren. 
  • Weitere Infos findest du unter: https://www.youtube.com/watch?v=om10t3EqtyY und https://landschafftwerte.de/wie-klimaschaedlich-ist-die-landwirtschaft-wirklich/
  • Es gibt zurzeit vier Label auf den Verpackungen, an denen sich die Verbraucher:innen orientieren können, wie die Tiere gehalten werden. Diese gehören alle der Initiative Haltungsform an und sind wie folgt voneinander zu unterscheiden:
  • Stufe 1 – „Stallhaltung“: Die Kriterien entsprechen hier in etwa den gesetzlichen Mindestanforderungen, gehen aber teilweise, wie etwa im Bereich Fütterung und Tiergesundheitsmonitoring, über diese hinaus. In dieser Stufe werden die Produkte mit den QS-Prüfzeichen einsortiert. 
  • Stufe 2 – „Stallhaltung Plus“: Die hier eingeordneten Tierwohl-Siegel müssen den Tieren mindestens 10 Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial wie z.B. Seile, Ketten oder Bälle bieten. Mit dieser Stufe werden zum Beispiel Produkte gekennzeichnet, die das Siegel der Initiative Tierwohl tragen.
  • Die Stufe 3 – „Außenklima“: Hier haben die Tiere 40 Prozent mehr Platz und unmittelbaren Frischluftkontakt durch bspw. Ställe mit offenen Fronten. Zudem haben die Tiere Stroh zu Verfügung und werden mit gentechnikfreien Futtermitteln gefüttert. In dieser Stufe sind auch Qualitätsfleischprogramme des Lebensmitteleinzelhandels zu finden.
  • Die vierte und höchste Stufe – „Premium“: Hier findet man Produkte der Bioverbände und andere Siegel, die besonders hohe Tierwohlkriterien erfüllen. So müssen die Tiere etwa neben einem im Vergleich zu Stufe 3 noch einmal erhöhten Platzangebot, mindestens 1,5 Quadratmeter, auch ständige Auslaufmöglichkeiten oder Freilandhaltung haben. Hinzu kommt, dass die Tiere nur mit eigenen oder regionalen Futtermitteln gefüttert werden.
  • Weitere Informationen findest du hier: https://landschafftwerte.de/die-haltung-hinter-dem-tierwohllabel/ 
  • Für den Transport von Tieren gelten die Regeln der EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport und die deutsche Tierschutztransport-Verordnung. 
    • Darin sind die Transportzeiten und Ruhepausen geregelt, die Beladedichte, die Belüftung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Lkws und es werden Kriterien festgelegt, wann Tiere transportunfähig sind und nicht transportiert werden dürfen. 
    • Für Transporte, die länger als acht Stunden dauern, gelten strengere Regeln als für kurze Transporte. 
    • Wenn Tiere höchstens ein bis zwei Stunden unterwegs sind, braucht der Transporteur kein Wasser oder Futter geben. 
    • Ein Tier ist nicht transportfähig, wenn es verletzt oder gehunfähig ist. Auch wenn eine Sau hochtragend ist oder die Ferkel gerade erst geboren wurden, ist das Tier nicht transportfähig. Zuletzt dürfen Tiere mit Kreislaufschwäche, welche beispielsweise an einer erschwerten Atmung erkennbar sein kann, nicht transportiert werden. 
    • Die Fläche pro Schwein wird nach Gewicht gestaffelt. So muss zum Beispiel ein Mastschwein von 110 Kilogramm mindestens 0,5 Quadratmeter Platz im Transportfahrzeug haben.
    • Die Fahrzeuge und die Fahrzeugreinigung werden kontinuierlich kontrolliert, damit sich keine Krankheitserreger verbreiten können und die Tiere sicher transportiert werden. 
    • Alle Personen, die beim Transport sowie der Betäubung und Schlachtung mitarbeiten, müssen zudem einen amtlichen Sachkundenachweis besitzen.
  • Weitere Infos über die Tiertransporte findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=BDIcaXUXpxs und unter https://landschafftwerte.de/wieso-werden-schweine-transportiert/
  • Gülle ist eine Mischung aus Kot und Urin der Nutztiere.
  • Die Gülle wird in sogenannten Güllekellern unter den Ställen aufgefangen.
  • Bevor sie ins Güllefass gesaugt wird, wird die Gülle nochmal durchmischt.
  • Auf dem Acker angekommen, fließt die Gülle aus dem Güllefass durch das Gestänge direkt an die Pflanze.
  • Aus der Gülle zieht sich die Pflanze die Nährstoffe und der Boden baut den Humus auf.
  • Die zweite Gülleverwendung ist die Nutzung in der Biogasanlage, um Biogas oder in einem weiteren Schritt auch Biomethan zu produzieren.
  • Für mehr Informationen: https://landschafftwerte.de/wie-klimaschaedlich-ist-die-landwirtschaft-wirklich/ 
  • Unter einem Strukturwandel in der Landwirtschaft wird die Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe z.B. in Deutschland bezeichnet. D.h. bei einem landwirtschaftlichen Strukturwandel verändern sich die Bedingungen der Produktionserzeugung und -vermarktung. Nicht nur die Größe eines landwirtschaftlichen Betriebes spielt eine entscheidende Rolle, auch die Betriebsart z.B. Familienbetrieb, eingetragene Genossenschaften etc. oder ob es sich um viehhaltende oder reine Ackerbaubetriebe in den Regionen handelt. 
  • In Deutschland ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Zeitraum 2010 bis 2021 um 12 Prozent gesunken. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist nahezu gleich geblieben (16,6 Mio. Hektar). Die durchschnittliche Größe eines Betriebes lag 2020 bei 63 Hektar
  • Weitere Informationen zum Strukturwandel in der Landwirtschaft findest du unter: https://landschafftwerte.de/global-regional-lebensmittelknappheit-wie-passt-das-zusammen/ 
  • Der Begriff „konventionell“ bedeutet herkömmlich. 
  • Die konventionelle Landwirtschaft hat sich nachhaltig und unter Beachtung der wissenschaftlichen Erkenntnisse stetig weiterentwickelt. Sie ist in Deutschland mit einem Anteil von 89,2  Prozent die am häufigsten vorkommende Bewirtschaftungsform.
  • Der Begriff „ökologisch“ bedeutet die Ökologie betreffend. Hierunter verstehen wir die Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Lebewesen wie Mensch, Tier oder Pflanzen und ihrer Umwelt. 
  • In der ökologischen Landwirtschaft steht im Vordergrund, dass die natürlichen Wechselbeziehungen des Ökosystems genutzt und auch gefördert werden. Die ökologischen und ethischen Aspekte spielen eine vordergründige Rolle. Es wird daher besonders natur- und umweltschonend produziert.
  • Für die ökologische Landwirtschaft gelten strengere Regeln und Gesetze, sodass die Produktion der einzelnen Lebensmittel teurer ist.
  • Weitere Informationen findest du unter: https://landschafftwerte.de/bio-vs-konventionell/ ,
  • Antibiotika werden in der Nutztierhaltung nur eingesetzt, wenn ein Tier erkrankt ist. Ihr verantwortungsvoller Einsatz dient der Tiergesundheit und dem Tierschutz.
  • Wenn in einem Betrieb nur ein einzelnes Tier oder wenige Tiere erkrankt sind, behandelt der Tierarzt das Einzeltier. Erst wenn zu viele Tiere erkrankt sind, wird die gesamte Tiergruppe behandelt. 
  • Bei Biofleisch darf ein erkranktes Tier nur einmal mit Antibiotika behandelt werden. Sobald eine zweite Behandlung mit Antibiotika nötig ist, darf danach das Fleisch dieses Tieres  nicht mehr als Biofleisch vermarktet werden.
  • Seit dem Jahr 2011 werden in Deutschland die Abgabemengen für antimikrobielle Wirkstoffe (zu denen Antibiotika zählen) an Tierärzt:innen von den pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern auf der Basis des Arzneimittelgesetzes und der Arzneimitteldatenverordnung gemeldet. 
  • Die Erfassung der von den Tierhalter:innen zu meldenden Behandlungen mit antibakteriell wirksamen Arzneimitteln in der Masttierhaltung gemäß des Arzneimittelgesetzes erfolgt über eine Datenbank.
  • Werden Antibiotika gezielt und nach den Behandlungsanweisungen eingesetzt, kann die Antibiotikaresistenz gering gehalten werden. 
  • Da die meisten der heute verwendeten Antibiotika schon vor mehr als 20 bis 30 Jahren zugelassen wurden, konnten manche Bakterien über die Jahre Resistenzen gegen einige dieser Antibiotika entwickeln. Um einen Schutz auch gegen solche resistenten Bakterien gewährleisten zu können, werden laufend neue antibiotische Wirkstoffe entwickelt. 
  • Gar keine Antibiotika einzusetzen, ist keine Lösung. Wichtig ist der sorgfältige und verantwortungsbewusste Einsatz, denn kranke Tiere müssen behandelt werden – auch mit Antibiotika. Das ist Bestandteil des Tierschutzes.
  • Nähere Informationen findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=NYFIhYj7UOg

Hier findest Du Antworten auf allgemeine Fragen zum Thema Landwirtschaft und Nutztierhaltung.

Hier werden alle häufig gestellten Fragen rund um das Thema Schwein beantwortet.

  • Weibliche Schweine werden als Sauen bezeichnet.
  • Männliche Schweine sind die sogenannten Eber.
  • Ferkel ist die Bezeichnung für ein Baby-Schwein.
  • Tierschutz: Ist im Tierschutzgesetz verankert und bedeutet vom Grundsatz her, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leid oder Schaden zufügen darf. Weiter gefasst, verstehen wir unter Tierschutz alle Aktivitäten, die darauf abzielen, den Tieren ein artgerechtes Leben ohne Leiden, Schmerzen oder/und Schäden zuzufügen. Tierschutz bezieht sich immer auf die Aktivitäten des Menschen zum Schutz von Tieren.
  • Tierwohl: Im Mittelpunkt der Betrachtung steht hier das Tier. Tierwohl verbindet Tiergesundheit, Tierverhalten und Emotionen miteinander. Es handelt sich hierbei um einen multidimensionalen Begriff, der in der öffentlichen Diskussion häufig mit dem Begriff der Tiergerechtheit gleichgesetzt ist.
  • Für Tierwohl gibt es keine allgemeingültige, tierwissenschaftliche Definition.
  • Im Jahr 1965 wurde das Konzept der „Fünf Freiheiten“ entwickelt, um Tierwohl genauer zu bewerten. Außerdem wurden die Anforderungen an tiergerechte Haltungssysteme aufgezeigt. Sie bilden heute die Grundlage für viele Bewertungssysteme:
    • Freiheit von Hunger & Durst
    • Freiheit von Unbehagen durch die Umgebung
    • Freiheit von Schmerzen, Verletzungen & Krankheiten
    • Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensweisen
    • Freiheit von Leiden & Angst
  • Sind die Tiere gesund, haben sie die Möglichkeit ihre normalen Verhaltensweisen durchzuführen und erleiden keinen negativen Stress durch Angst oder Schmerzen, kann von einer guten Tierwohl-Situation bzw. einer tiergerechten Haltung gesprochen werden. Aus Sicht der Tiermedizin ist ein Punkt entscheidend: Das Haltungssystem sollte immer an das Tier angepasst werden und nicht umgekehrt.
  • Um von Tierwohl sprechen zu können, müssen die Grundvoraussetzungen erfüllt sein. So müssen alle Tiere einen Zugang zu Futter und Wasser haben und mit Artgenossen zusammenleben. Zudem ist die Gesundheit der Tiere eine Grundvoraussetzung. Ob die Tiere gesund sind und sich wohl fühlen, kann gut am Spieltrieb erkannt werden. 
  • Um bei Schweinen das Tierwohl zu erhöhen, bekommen die Tiere Beschäftigungsmaterialen wie beispielsweise Strohraufen, Seile, Holz, Metallketten oder Beißsterne. Ebenso bekommen die Tiere mehr Platz als beispielsweise vor 50 Jahren. Auch dieser Aspekt erhöht das Tierwohl. 
  • In der heutigen Zeit werden Krankheiten vorgebeugt, indem die Tiere Impfungen bekommen und die Tierärzte regelmäßige Kontrolldurchgänge durch die Stallungen machen. Dadurch können bereits die ersten Krankheitsanzeichen erkannt und rechtzeitig behandelt werden.
  • Weitere Infos findest du unter: https://landschafftwerte.de/geht-tierwohl-in-der-massentierhaltung/
  • Ursprünglich wurde die künstliche Besamung entwickelt, um ansteckende Krankheiten und Verletzungen bei den Schweinen zu vermeiden. Seit einigen Jahren ist die Besamung das Standardverfahren in der Schweinezucht. Der Natursprung kommt fast nicht mehr vor. Ein weiterer Vorteil der Besamung ist, dass die Auswahl der Eber sich für die einzelnen Betriebe sehr stark vergrößerte und dadurch auch Tiere miteinander gepaart werden konnten, die nicht im selben Betrieb oder im selben Land leben.
  • Bei der künstlichen Besamung wird das Sperma der Eber auf den einzelnen Besamungsstationen gewonnen. Hier handelt es sich um spezielle Betriebe, die die Zuchteber halten und „absamen“. Mit Hilfe einer künstlichen Scheide erfolgt die Samengewinnung der einzelnen Eber. Das gewonnene Sperma wird geprüft und entsprechend den aktuellen Vorgaben portioniert und anschließend in flüssigem Stickstoff tiefgefroren. So kann es über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden, ohne Qualitätseinbußen des Spermas.
  • Weitere Infos über die künstliche Besamung von Schweinen findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=62K4xphmF7A
  • Bei Kastenständen handelt es sich um Rahmen aus Metall, in denen sich die Sauen für eine gewisse Zeit befinden. Kastenstände finden im Deckzentrum und in der Abferkelbucht aktuell noch Verwendung. 
  • Sauen stehen im Kastenstand, um Rangkämpfe zwischen den Sauen im Deckzentrum (Ort, an dem die Sauen besamt werden) zu vermeiden. Damit sie sich selbst, andere Sauen und auch die Landwirt:innen nicht verletzen, kommen die Sauen in Kastenstände.
  • Wenn die Sau besamt ist, braucht sie Ruhe, damit sich die Spermien in der Eizelle einlagern können. 
  • Eine Sau befindet sich maximal 28 Tage (also vier Wochen) in einem Kastenstand, danach verweilen die Sauen bis eine Woche vor der Geburt in Laufställen. 
  • Das Fixieren der Sau auch nur für einen gewissen Zeitraum steht in Deutschland schon lange in der Kritik. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2021 die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung neu überarbeitet. In diesem Rahmen wurde auch die Haltung von Sauen neu festgelegt. Schwerpunkt ist hier die Kastenstandhaltung der Sauen, welche zukünftig nur noch stark eingeschränkt zulässig ist. Betriebe, die ihren Sauenstall neu planen und bauen, müssen sich an die neue Verordnung halten. Was hat sich geändert? In der neuen Verordnung ist eine Haltung der Sauen im Kastenstand nicht mehr gestattet. Die Sauen im Deckzentrum  müssen in Gruppen gehalten werden. Die Übergangsfrist für bestehende Gebäude gilt bis zum Jahr 2029. Ab dem Jahr dürfen die Sauen nur noch für die Besamung fixiert werden.
  • Weitere Informationen findest du hier: https://www.youtube.com/watch?v=8zwVIn9L1Ag
  • Männliche Ferkel werden innerhalb der ersten acht Tage kastriert, da das Fleisch von männlichen Tieren unangenehm riechen kann und ungerne verzehrt wird. Mit dem Eintritt der Geschlechtsreife, die mit etwa fünf Monaten beginnt, entwickeln sich in den Hoden der Tiere die zwei Stoffe Androstenon und Skatol, die sich über das Blut im Fleisch einlagern. Dies kann beim Erhitzen des Fleisches zu einem sehr unangenehmen Geruch führen – dem „Ebergeruch“.
  • In den letzten Jahren ist die betäubungslose Kastration immer mehr in die Kritik geraten, sodass seit Anfang Januar 2021 diese verboten wurde. Den Landwirt:innen stehen verschiedene Methoden der Kastration zur Verfügung.
  • Im Schnitt wird ein Schwein nach 6 Monaten geschlachtet. 
  • Schlachtreife Schweine haben ein Gewicht von 110-120 Kilogramm.
  • Ein Schwein, das mit 120 Kilogramm zum Schlachten kommt, besteht aus: 63 Kilogramm Fleisch, 17 Kilogramm Knochen, 16 Kilogramm Organe, 8 Kilogramm Ohren, Nase und Schwanz, 6 Kilogramm Fett, 6 Kilogramm Blut und 4 Kilogramm Haut und Haare. 
  • Die 62 Kilogramm Fleisch lassen sich aufteilen in: 10 Kilogramm Rücken, 8 Kilogramm Bauchfleisch, 6-8 Kilogramm Bratwurst, 4,5 Kilogramm Nacken, 2 Kilogramm Schulter, 2 Kilogramm Schaschlik, 1 Kilogramm Spare Ribs und 0,2 Kilogramm Grillfackeln.
  • Am liebsten essen die Deutschen das Schnitzel, das Kotelett, das Filet, das Nackensteak und die Würstchen.
  • Die Bratwurst besteht aus verschiedenen Teilstücken des Schweines. So kann eine Bratwurst die Schweinebacke, die Schweineschulter, den Speck (ohne die Schwarte und ohne das Hintereisbein) sowie verschiedene Abschnitte aus dem Nacken und dem Kotelett enthalten.
  • Bei der Schlachtung eines Tieres fallen neben den Schlachtabfällen verschiedene essbare Teilstücke an, welche nicht gleich gut vermarktet werden können. Beispielsweise liefert ein Schwein 35 Kilogramm Bratwürste, Steak und Rippchen. Aber an einem Schwein ist viel mehr als das, was in Deutschland gerne konsumiert wird. Die Schweinenasen und Pfötchen werden hierzulande kaum gegessen. In Asien hingegen gelten sie als Delikatesse. Der Export liefert somit die Möglichkeit, das Tier von der Nase bis zum Schwanz zu verwerten.
  • Des Weiteren essen die Deutschen weit mehr Edelteile wie Schnitzel oder Lachs, als unsere Schlachtschweine besitzen. Aus diesem Grund importieren wir überwiegend aus den Nachbarländern wie Belgien, Dänemark oder die Niederlande entsprechende Teile.
  • Nähere Informationen findest du hier: https://landschafftwerte.de/zerstoert-der-fleischexport-das-klima/
  • Kalb ist die Bezeichnung für ein Jungtier. 
  • Weibliche Rinder werden als Färse bezeichnet, solange sie noch kein Kalb bekommen haben. Nach der Geburt des Kalbes ist es eine Kuh. 
  • Unkastrierte männliche Rinder sind die Bullen.
  • Kastrierte männliche Rinder werden als Ochsen bezeichnet.

Bei den verschiedenen Rinderrassen unterscheidet man zwischen Milchrindern und Fleischrindern.

Die Milchrindrassen sind gezüchtet worden, dass sie hauptsächlich Milch geben. Zu den bekanntesten Milchrinderrassen gehören Holstein Friesian, Fleckvieh und Braunvieh.

Die Fleischrinderrassen sind gezüchtet worden, um die Menschen mit Fleisch zu versorgen. Zu den bekanntesten Fleischrinderrassen gehören Charolais, Fleckvieh und Limousin.

Weltweit wird zwischen 450 verschiedenen Rassen unterschieden.

In Deutschland gibt es ca. 11 Millionen Rinder. (Stand 2022). Davon leben die meisten in Bayern (3 Mio.) und Niedersachsen (2,3 Mio.). Von diesen 11 Millionen sind 3,8 Mio. Milchkühe.

Rinder sind Wiederkäuer und haben einen mehrteiligen Magen. Dieser unterteilt sich in drei Vormägen: den Pansen, den Netzmagen und den Blättermagen. Der eigentliche Magen heißt beim Rind Labmagen. Das Futter wird beim sogenannten Wiederkäuen immer wieder hochgewürgt und erneut gründlich gekaut. So ist es den Rindern möglich auch Gras und andere Pflanzennahrung zu verdauen. Anschließend gelangt der Futterbrei über die Vormägen in den Labmagen.

Eine Kuh ist im Durchschnitt 9 Monate und 9 Tage tragend.

Die Bullen werden zwischen 1000 und 1200 kg. Kühe wiegen zwischen 500 und 800 kg.

Mit etwa 18 bis 24 Monaten werden die meisten Rinder geschlachtet.

Der Begriff Schlachtgewicht bedeutet, dass von dem Lebendgewicht (ca. 800-1000kg) des Tieres der Magen- und Darmtrakt, die nicht konsumierten Teile (Kopf, Fell, Hufe, usw.), das Blut, das Fett und die Knochen abgezogen wurden. Ein Bulle erreicht im Durchschnitt ein Schlachtgewicht von 400 Kilogramm.

Ein Bulle, mit einem Schlachtgewicht von rund 400 Kilogramm, liefert etwa 46 Kilogramm Grillartikel. Diese 46 Kilogramm lassen sich aufteilen in: 13 Kilogramm Hackfleisch, 10 Kilogramm Roastbeef, 5 Kilogramm Entrecôte, 5 Kilogramm Steakhüfte, 5 Kilogramm Spare Ribs und 4 Kilogramm Filet.

Generell sind alle Teilstücke des Rindes wertvoll. In Deutschland ist das Rinderfilet am begehrtesten. Da nur rund 4 Kilogramm des Rindfleisches Filet sind, entsteht der teure Preis.

Bei der Schlachtung eines Tieres fallen verschiedene essbare Teilstücke an, welche nicht gleich gut vermarktet werden können. Beispielsweise liefert ein Rind mit 400 kg Schlachtgewicht nur 5 Kilogramm Entrecôte, welches aus dem Rinderrücken stammt. Neben dem begehrten Entrecôte liefert das Tier jedoch ebenso Teilstücke, die in Deutschland kaum konsumiert werden. Das sind z.B. Kopf, Schwanz, Beinscheiben… In anderen Ländern hingegen gelten genau jene Teilstücke als Delikatesse. Der Export z.B. innerhalb der EU-Länder liefert somit die Möglichkeit, das gesamte Tier zu verwerten.

Wir essen in Deutschland mehr Rindfleisch als wir selbst produzieren. Wir sprechen hier von einem Selbstversorgungsgrad. Bei uns liegt dieser bei knapp 60 Prozent für Rindfleisch. Im Jahr 2021 haben wir rund 100.000 Tonnen Rindfleisch aus den Niederlanden nach Deutschland importiert. Danach folgen Polen (knapp 50.000 t), Frankreich (knapp 40.000 t) und Österreich (knapp 38.000 t).

Hier werden alle häufig gestellten Fragen rund um das Thema Rind beantwortet.

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