Können Sie uns kurz etwas über Goldschmaus und Ihre Rolle & Werdegang im Unternehmen erzählen?
Goldschmaus ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen mit Sitz in Garrel bei Cloppenburg. Unsere Wurzeln liegen in der Landwirtschaft und Fleischverarbeitung, und wir stehen seit jeher für Qualität, Verantwortung und Regionalität. Heute gehören wir zu den führenden Fleisch- und Wurstwarenherstellern in Deutschland.
Seit 20 Jahren bin ich selbst Teil der Goldschmaus-Familie. Angefangen habe ich, ganz bodenständig, in operativen Funktionen im Bereich Planung und Vertrieb. Anschließend arbeitete ich mit zunehmender Verantwortung in verschiedenen Bereichen. Seit ein paar Jahren darf ich nun als Geschäftsführer Vertrieb die strategische Ausrichtung und Kundenentwicklung sowie den Ausbau unserer Marke mitgestalten.
Wie läuft bei Ihnen der typische Herstellungsprozess einer Wurst ab – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt?
Der Herstellungsprozess beginnt bei uns bereits bei den Tieren – alles aus einer Hand. Wir arbeiten eng mit Landwirten aus der Region zusammen, die unsere Werte in puncto Herkunft, Tierwohl, Fütterung und Haltung teilen. Die Schlachtung und Zerlegung erfolgen bei uns im eigenen Haus. Dies garantiert kurze Wege und maximale Kontrolle.

Das Fleisch für die Wurst wird dann in unserem Verarbeitungswerk weiterverarbeitet. Wir nutzen hierfür nur Rohstoffe aus unserer eigenen Schlachtung. Diese werden dann für die Herstellung vorbereitet, das bedeutet zerkleinert, nach Rezeptur gewürzt und verarbeitet, wobei wir auf eine Kombination aus handwerklichem Können und moderner Technik setzen. Wir fokussieren uns hauptsächlich auf Brühwurstartikel und das in den verschiedensten Variationen. Am Ende stehen Produkte, die nicht nur gut schmecken, sondern auch unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden.
Welche Rolle spielen Regionalität und Herkunft der Tiere bei Ihrer Wurstproduktion? Und wie stellen Sie die Qualität und Sicherheit Ihrer Produkte sicher?
Regionalität ist für uns kein Marketingtrend, sondern Teil unserer DNA. Seit dem ersten Tag setzen wir auf unser 5XD Konzept. Alle Tiere wurden in Deutschland geboren und aufgezogen. Sie stammen aus landwirtschaftlichen Betrieben in der Region, mit denen uns oft jahrzehntelange Partnerschaften verbinden. Das schafft Vertrauen und ermöglicht Transparenz über die gesamte Lieferkette.
Die Qualitätssicherung beginnt schon im Stall und zieht sich über alle Prozessstufen hinweg. Wir verfügen über ein engmaschiges Kontrollsystem, das sowohl interne als auch externe Prüfstellen einbindet. Hygiene, Rückverfolgbarkeit und Produktsicherheit haben bei uns oberste Priorität – das ist für uns keine Pflicht, sondern ein Versprechen an unsere Kundinnen und Kunden.
Spannend ist auch das Sponsoring von Werder Bremen, wie sind ihre Erfahrungen? Können Sie uns dazu mehr erzählen? Ist das das erste Sponsoring in dieser Größenordnung?
Ja, das Sponsoring von Werder Bremen ist für uns ein großer und spannender Schritt und tatsächlich unser erstes Engagement in dieser Größenordnung. Als norddeutsches Unternehmen identifizieren wir uns stark mit dem Verein und seinen Werten: Bodenständigkeit, Gemeinschaft und Leidenschaft.
Die bisherige Zusammenarbeit ist sehr positiv. Wir erleben große Offenheit, viele gemeinsame Ideen und ein echtes Miteinander. Uns war wichtig, dass es nicht nur um Sichtbarkeit geht, sondern um eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Durch die Partnerschaft haben wir es auch geschafft, unsere eigene Marke im Handel deutlich präsenter zu etablieren. Fast überall im Nordwesten findet man unsere Stadionwurst im Regal. Aber auch die anderen Aspekte im Sponsoring, wie Standortmarketing und Employerbranding wirken sich durch diese Partnerschaft sehr positiv aus. Wir freuen uns darauf, die Kooperation weiter auszubauen und gemeinsam Akzente zu setzen.

Welche Technologien oder Innovationen setzen Sie ein, um die Produktion effizient und nachhaltig zu gestalten? Oder welche neuen Technologien gibt es im Unternehmen generell?
Innovation ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern. In der Produktion setzen wir etwa auf moderne Maschinen mit hoher Präzision, die nicht nur für gleichbleibende Produktqualität sorgen, sondern auch Ressourcen schonen.Wir investieren zudem kontinuierlich in Energieeffizienzmaßnahmen, z. B. durch Wärmerückgewinnungssysteme oder Photovoltaik. Auch digitale Systeme in der Produktionsplanung helfen uns, effizienter und flexibler zu arbeiten. Parallel entwickeln wir Verpackungslösungen weiter, um Plastik einzusparen – ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt.
Welche Trends in der Wurstherstellung beobachten Sie aktuell? Wie gehen Sie auf veränderte Verbraucherwünsche ein?
Ein klarer Trend ist die zunehmende Sensibilität der Verbraucher für Herkunft, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit. Es wird sehr genau hingeschaut: Woher kommt das Fleisch? Was ist drin? Wie wurde produziert?
Wir reagieren darauf mit transparenten Produktkonzepten, klaren Kennzeichnungen und wählen sehr sorgfältig auch die Inhaltsstoffe aus, weniger ist da häufiger mehr – ohne dabei auf Geschmack zu verzichten. Auch Convenience-Produkte mit kurzen Zutatenlisten gewinnen an Bedeutung. Und nicht zuletzt: das Thema Tierwohl. Wir sehen uns sowohl als Dienstleister für unsere Landwirte als auch kundenfokussiert. Wir wollen das produzieren und vermarkten, was der Markt wünscht. Genau aus diesem Grund waren wir eines der ersten Unternehmen, die sowohl beim Rind als auch beim Schwein in allen höheren Haltungsstufen Programme entwickelt haben. Wir sind überzeugt, dass Genuss und Verantwortung zusammengehören.
Welche Zukunftspläne haben Sie für die Wurstproduktion bei Goldschmaus?
Unser Ziel ist es, die Wurstproduktion bei Goldschmaus weiter nachhaltig, qualitätsorientiert und kundenfokussiert zu entwickeln und unsere eigene Marke deutlich stärker in den Markt zu bringen. Wir möchten unser Sortiment gezielt erweitern, sowohl im klassischen als auch im innovativen Bereich, zum Beispiel durch neue Rezepturen, Verpackungen oder Produktideen.
Worauf sind Sie persönlich bei Goldschmaus am meisten stolz?
Am meisten stolz bin ich auf das Miteinander bei Goldschmaus. Wir sind ein Team aus vielen verschiedenen Menschen, mit unterschiedlichsten Aufgaben und Herausforderungen und doch ziehen wir an einem Strang. Eine Gemeinschaft, die Gold wert ist. Und natürlich erfüllt es mich mit Stolz, dass wir es als Unternehmen geschafft haben, uns stetig weiterzuentwickeln, ohne unsere Wurzeln zu vergessen. Viele andere in unserer Branche haben in den letzten Jahren eine deutlich andere Entwicklung erleben müssen. Qualität, Verantwortung, Bodenständigkeit und Flexibilität sind für mich keine leeren Begriffe, sondern gelebte Realität bei Goldschmaus. Teil davon zu sein, viele neue Wege schon mitgestaltet zu haben und Goldschmaus zu dem gemacht zu haben, was es heute ist und was es in der Zukunft sein wird, erfüllt mich persönlich mit großem Stolz.
Vielen Dank für das Interview!
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Unser Blogbeitrag Wurst – Ein Handwerk mit Geschichte beleuchtet das traditionelle Handwerk hinter der Wurstproduktion.
