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Marielena Krieger im Interview mit Marlene Seidel.
Im Sommer 2021 drehte LAND.SCHAFFT.WERTE. einen Film über die Schlachtung von Rindern. Für das Projekt wurde ein Schlachthof gesucht sowie ein Protagonist, der Gloria, bekannt durch die „Glori goes Reports”, den Prozess erklärt. Beide Wünsche konnten dem Verein, dem auch die Goldschmaus Gruppe angehört, erfüllt werden. Gedreht wurde am Standort in Oldenburg und Marielena Krieger als Tierschutzbeauftragte zeigte Gloria den Ablauf. Zusätzlich gab es Interessantes über die Aufgaben einer Tierschutzbeauftragten. An dieser Stelle sprechen wir nun mit Marielena über ihre Erfahrungen während des Drehs.
Marielena, was war Dein erster Gedanke, als Du gefragt wurdest, ob Du in einem Tierschutzfilm eine Hauptrolle übernehmen möchtest?
Ich habe mich sehr gefreut, auch wenn ich erst einmal darüber nachdenken musste. Mir war schnell klar, dass nein sagen keine Option für mich ist. Der Schlachthof in Oldenburg bietet bestmögliche Voraussetzungen, um über das Thema Tierschutz während der Schlachtung zu sprechen und es auch öffentlich zu zeigen und es zu erklären.
Wie ist es vor der Kamera? Hattest Du Lampenfieber?
Ja, ich war schon sehr aufgeregt als es los ging. Die Nervosität war allerdings mit dem Dreh der ersten Szenen verschwunden. Ich war sehr vertraut mit allem was ich Gloria erzählt und gezeigt habe.
Gab es eine Klappe wie im echten Film?
Nein, es gab keine Klappe wie man es aus Hollywood kennt. Ich habe vorab eine Art „Drehbuch“ bekommen, in dem Gloria beschrieben hat, welche Themen ihr wichtig sind und wie der Ablauf sein soll. Der Dreh verlief frei, ohne große Probe und Vorbereitung.
Der Film wurde bereits über 170.000 mal angesehen – man kann sagen ein großer Erfolg, oder?
Ich würde sagen, LAND.SCHAFFT.WERTE. hat ein Ausrufezeichen gesetzt. Die offene Kommunikation über Schlachtung ist ein großer Erfolg für die gesamte Wertschöpfungskette. Wie Gloria so schön zu mir sagte: „Dies ist die Königsdisziplin.“
Tierhaltung, Tierschutz und insbesondere die Schlachtung werden viel diskutiert. Wie gehst Du mit negativen Kommentaren um?
Im Gegensatz zu den entsprechenden Kommentatoren lehne ich Tierhaltung und Schlachtung nicht ab, ich möchte sie beständig verbessern. Uns war bewusst, dass es auch solche Rückmeldungen geben wird. Negative Kommentare haben aber keine allzu hohe Bedeutung für mich.
Zum Glück gab es eine Vielzahl positiver Rückmeldungen. LAND.SCHAFFT.WERTE. betreibt Verbraucherkommunikation. Was glaubst Du, hilft diese Offenheit in der Kommunikation oder verschreckt sie den einen oder anderen?
Die Landwirtschaft und Fleischwirtschaft sind seit langem mit negativen Schlagzeilen und ablehnenden Kommentaren behaftet. Wir brauchen einen positiven Imagewandel, die öffentliche Kommunikation ist hierfür ein wichtiger Bestandteil. Wir wollen niemanden verschrecken, wir wollen aufklären. Diese Transparenz ist wesentlich in der Kommunikation der Goldschmaus Gruppe beispielsweise im Projekt Transparente Landwirtschaft.
Bist Du häufig direkt auf den Film angesprochen worden?
Ja, privat und auch beruflich. Die Mehrheit ist sehr daran interessiert.
Als letztes würde es mich interessieren, ob Du das ganze wiederholen würdest?
Ja klar, ich würde es jederzeit wieder tun.