Stellt doch bitte einmal euer Unternehmen vor, wann und von wem wurde Loql gegründet? Was bedeutet Loql?
Loql wurde offiziell im Dezember 2022 gegründet und ist ein 100-prozentiges REWE- Startup. Der Name Loql ist an „Lokal“ angelehnt mit den Gedanken, Dinge bewusst anders zu machen und neue Wege zu gehen.
Das Thema Regionalität hat bei euch einen hohen Stellenwert, welche Bedeutung hat das Thema für Loql?
Für uns ist Transparenz der Maßstab. Dem B2B-Abnehmer muss sofort bei Nutzung der Loql-App klar werden, bei welchem Unternehmen er einkauft und wie weit es von ihm entfernt ist. Nützlich: Er kann hier auch selber nach z.B. „Entfernung in km“ filtern. Welche Kilometer-Anzahl lokal oder regional ist, überlassen wir den handelnden Akteuren.
Was hat sich an den Erwartungen der Kunden in Bezug auf Regionalität verändert? Welche Trends und Entwicklungen seht ihr da?
Die Nachfrage der Verbraucher:innen nach regionalen Produkten ist weiterhin stark. Dazu kommt noch der Wunsch nach mehr Transparenz der Herkunft; idealerweise soll das Produkt sogar von Erzeuger:innen oder Betrieben stammen, die ich aus meiner direkten Nähe kenne.
Ist die deutsche Landwirtschaft bereit für ein solche digitales Thema? Wie sind eure Erfahrungen? Wie offen ist eure Zielgruppe für euer Geschäftsmodell?
Wir sind sehr glücklich, was die Offenheit für Digitalisierung unsere Zielgruppen angeht. Rund 90% unserer Pitches laufen digital ab. Oft haben die Nutzer:innen schon Erfahrungen mit Whatsapp, Instagram und anderen Apps. Unsere User Experience orientiert sich ja maßgeblich an den bekanntesten privaten Apps und eben nicht an ERP- Software, die unter anderem bei der Verwaltung von Geschäftsprozessen, wie Buchhaltung, Beschaffung und Lagerhaltung hilft.
Wie steigert ihr die Bekanntheit eurer App und wie zufrieden seid ihr mit den bisherigen Nutzungszahlen?
Bisher sind wir innerhalb der genossenschaftlich organisierten REWE Group unterwegs und haben somit eine gute Startbasis was Bekanntheit und Nutzungszahlen angeht.
Wie sind eure Pläne und Vision für die Zukunft von Loql?
Grundsätzlich glauben wir, dass die Welt ein bisschen besser wird, wenn mehr lokale Lebensmittel auf die Teller kommen. Digitalisierung kann dafür ein effektiver Schlüssel sein. Insofern werden wir weiterhin digitalisieren, was das Zeug hält, um Landwirte, Betriebe, Manufakturen, etc. rund um das Thema Vermarktung und Bestellung zu unterstützen. So bleiben mehr Zeit und Ressourcen für die eigentlichen Leidenschaft, nämlich das Herstellen von Lebensmitteln.
Was ist der konkrete Mehrwert für die deutsche Landwirtschaft und den Handel?
Die Landwirtschaft profitiert in Form von Mehrumsatz durch die Unterstützung bei der Vermarktung und hat darüber hinaus eine Zeitersparnis bei der Vermarktung und dem Bestellwesen. Der Handel generiert Mehrumsatz durch mehr lokale und regionale Partner:innen, hat zuverlässige Bestellprozesse und spart Zeit bei der Abwicklung von Bestellung und dem Suchen und Finden von neuen Partner:innen.
Ist euer Geschäftsmodell einzigartig auf dem deutschen Markt? Oder gibt es Mitbewerber?
Unser Netzwerkgedanke ist nach unserer Kenntnis einmalig in Europa. Allein zu Bestellabwicklung gibt es diverse Apps bzw. Plattformen, die aktiv sind. Unsere Kombination aus Handels-DNA und Digitalisierungs-Know-How ermöglicht uns sehr nutzerzentriert vorzugehen.
Was sind eure größten Herausforderungen derzeit?
Wir gehen jetzt phasenweise in den Rollout. Insofern gilt es den Wachstumsprozess zu steuern und gleichzeitig weiterhin sehr nah an unseren Partner:innen bzw. Nutzer:innen zu bleiben.
Vielen Dank für das Interview!